Nach all den Geschäftsreisen im September war ich dann Anfang Oktober im Urlaub in der
Algarve in
Albufeira, normalerweise ein ziemlich überlaufener Touristenort, vor allem sehr beliebt bei den Engländern, aber in der Nachseson wunderbar, immer noch schönes Wetter, tolle Strände mit den typischen Felsformationen... Aber um nicht die ganze Zeit am Strand zu liegen haben wir Ausflüge nach Faro, Lagos, an den westlichsten Zipfel Europa nach St. Vincente, an die Grenze nach Spanien ins Hinterland und schließlich auch nach Lissabon gemacht.
Faro hat eine wunderschöne Altstadt und ist vor allem wegen dem Naturschutzgebiet mit den Ria Formosa Lagunen, in denen wir dann auch eine Bootsfahrt unternommen haben, bekannt. Es gibt hunderte von Vogelarten, auch Flamingos und es gibt kleine Sandinseln die völlig unberührt sind und auf denen es wunderschöne Muscheln gibt (ich sammle nämlich Muscheln aus jedem Badeurlaub :-)). In
Lagos sind all die berühmten Seefahrer in die Welt gestartet, ein Teil der Hafenanlage ist immer noch erhalten. Aber Lagos war nur eine Zwischenstation auf dem Weg nach Sagres und Kap St. Vincente, dem westlichsten Punkt Europas. Sagres ist ein kleiner verschlafener Ort mit einer wunderschönen Bucht und einer schönen Aussicht auf das Kap St. Vincente und das berühmte Fort aus dem 16. Jhd., dort direkt am Strand gibt es ein tolles Restaurant, die sehr gut zubereiteten Schwertfisch servieren. Direkt am Kap St. Vincente gibt es "die letzte Brat Wurst vor Amerika" (wir hatten allerdings schon lecker Schwertfisch und Salat gegessen und mussten darauf verzichten), außerdem gibt es einen alten Leuchtturm, der allerdings an dem Tag nicht geöffnet war... aber das beeindruckendste ist sowieso die Landschaft, das Meer und die Felsen und die unendliche Weite. Auf dem Weg zurück nach Albufeira haben wir tolle Strände an der Westküste die von Surfern bevölkert sind gesehen und sind durch das Monchique Gebirge gefahren, wo man bei guter Sicht bis an die Küste der Algarve sieht.
Auch wenn
Lissabon ca. 300km von der Algarve entfernt ist, wollten wir es uns nicht entgehen lassen. Wir saßen also insgesamt 6 Stunden im Bus, wurden dafür aber durch das schöne und lebhafte Lissabon entschädigt. Wir haben eine Tour zu Fuß durch das maurische Viertel mit sehr engen und steilen Gassen gemacht und sind dann in die heutige Innenstadt, allerdings wurden wir von der Reiseleiterin vor Taschendieben gewarnt, die in der Innenstadt überall lauern. Mit diesem unguten Gefühl wurden wir dann auch noch 4-5 Mal von Drogendealern angesprochen... Aber das Essen (wieder Schwertfisch und Sardinen) hat uns wieder entschädigt.
Zum Schluss wollten wir auch das Hinterland der Algarve (im äußersten Osten von Portugal) kennen lernen und haben eine Jeep Safari Tour gemacht, allerdings war die eher gemächlich, da einige ältere Semester teilgenommen haben. Aber trotzdem war es sehr interessant, denn man hat die ganze Fauna erklärt bekommen, zum Beispiel haben wir den Johannisbrotbaum, Agaven, Korkeichen, viele Orangenplantagen usw. gesehen. Allerdings ist das ganze dann in eine Kaffeefahrt ausgeartet, das Mittagessen war inklusive, daran haben dann vermutlich so 100 Leute teilgenommen, außer dem Essen gab es auch den Wein für lau, und es wurde Musik gespielt sodass Einige zum Schluss auf den Tischen tanzten. Danach folgte eine todlangweilige Bootsfahrt auf dem Grenzfluss zu Spanien, also eine richtige Kaffeefahrt, wo wir eindeutig die jüngsten Teilnehmer waren.
Aber insgesamt auf jeden Fall eine Reise wert und einfach wunderschön...